Untersuchung nach der Fahrerlaubnisverordnung (FeV)
Taxi-Schein, P-Schein
Die Fahrerlaubnisverordnung (FeV) regelt die medizinischen und psychologischen Anforderungen an die Fahreignung in Deutschland. Abhängig von der Führerscheinklasse und individuellen Voraussetzungen (z. B. gesundheitliche Einschränkungen oder berufliche Anforderungen) müssen Bewerber*innen bestimmte Untersuchungen absolvieren, um ihre körperliche, geistige und charakterliche Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen nachzuweisen.
Die Untersuchung gliedert sich in folgende Teilbereiche:
1. Allgemeine (ärztliche) Untersuchung
Ziel: Feststellung der körperlichen und geistigen Eignung zum Führen eines Fahrzeugs.
Inhalte:
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Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, neurologische Erkrankungen, psychiatrische Vorerkrankungen).
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Körperliche Untersuchung: Prüfung von Herz-Kreislauf-Funktion, Lunge, Bewegungsapparat, motorischer Fähigkeiten.
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Neurologischer Check: Ggf. Überprüfung von Reflexen, Koordination, Gleichgewicht.
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Blutdruckmessung und ggf. EKG.
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Labordiagnostik (optional): z. B. Blutzucker, Leberwerte, Drogenscreening je nach Anlass.
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Anwendung: Insbesondere bei Fahrerlaubnisklassen C, D, zur Verlängerung oder bei Zweifeln an der Eignung.
2. Augenärztliche Untersuchung
Ziel: Sicherstellung der erforderlichen Sehfähigkeit für den Straßenverkehr.
Inhalte:
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Visusprüfung: Prüfung der Sehschärfe (mit und ohne Sehhilfen).
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Gesichtsfelduntersuchung: Erfassung des peripheren Sehens.
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Dämmerungssehen und Blendempfindlichkeit (vor allem bei höheren Klassen oder bei besonderem Verdacht).
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Farbsehen: Prüfung auf Farbfehlsichtigkeit (z. B. Rot-Grün-Schwäche).
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Augenerkrankungen: Ausschluss relevanter Augenerkrankungen wie grauer oder grüner Star.
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Anwendung: Erforderlich bei allen Führerscheinklassen, differenzierter bei Klasse C, D und bei Verdacht auf Sehbeeinträchtigungen.
3. Psychometrische Untersuchung
Ziel: Feststellung der kognitiven Leistungsfähigkeit und Reaktionsschnelligkeit.
Inhalte:
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Aufmerksamkeits- und Konzentrationstests
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Reaktionszeitmessung: Geschwindigkeit und Genauigkeit der Reaktion auf visuelle und akustische Reize.
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Orientierungsvermögen und Belastbarkeit
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Multitasking-Tests: Fähigkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen.
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Anwendung:
Die psychometrische Untersuchung ist erforderlich:
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beim Ersterwerb der Fahrerlaubnis zur Personenbeförderung (z. B. Taxischein/P-Schein),
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bei der Verlängerung der Fahrerlaubnis zur Personenbeförderung ab dem 60. Lebensjahr,
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bei der Verlängerung der Fahrerlaubnis der Klasse D (Bus) ab dem 50. Lebensjahr,
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sowie ggf. bei älteren Kraftfahrern zur Überprüfung der geistigen Leistungsfähigkeit.
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Die Untersuchung muss im Rahmen der Verlängerung alle fünf Jahre wiederholt werden.
Dauer: 30-90 Minuten
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